Wir betrachten das menschliche Individuum generell als ein unteilbares Ganzes und als Teil eines konkreten sozialen Umfelds.
Jeder Mensch ist einmalig, auf dem Hintergrund seiner biografischen Erfahrungen. Wesentliche Grundannahme ist für uns darüber hinaus die Überzeugung, dass jeder Mensch Ressourcen und die Fähigkeit sowie den Willen zu innerem Wachstum, zu einer „Vorwärtstendenz“ in Bezug auf die Erweiterung seiner Fähigkeiten und die Verbesserung bzw. Veränderung seiner individuellen Situation besitzt.
Wir betrachten den Behinderungsbegriff als soziale Zuschreibungskategorie und sehen in Verhaltensauffälligkeiten und Anpassungsstörungen (psychischer Störung) den Ausdruck eines “gestörten” Individuum-Umwelt-Verhältnisses.
Menschen, deren vollumfängliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben vorübergehend oder dauerhaft beeinträchtigt ist, benötigen zur Realisierung einer umfassenden Teilhabe die Unterstützung der Gemeinschaft sowie eine sukzessive Veränderung der Gesellschaft mit dem Ziel alle Dimensionen von Heterogenität in der Gesellschaft in den Blick zu bekommen und gleichberechtigt teilhaben zu lassen. Somit ist eine „umfassende Teilhabe dann erreicht, wenn der (behinderte) Mensch (wieder) vollständig in das Leben der Gemeinschaft eingegliedert ist.
Diversität, Teilhabe und das Kindeswohl sind handlungsleitende Prinzipien unserer Arbeit.
Wir begegnen den Menschen mit denen wir zusammenarbeiten mit einer akzeptierenden und positiven, wertschätzenden Grundhaltung.
Wir gehen davon aus, dass alle Interventionen, Hilfestellungen und Teilhabebemühungen umso erfolgreicher sind, je früher sie durchgeführt werden und umso individueller die unterstützenden Leistungen auf den einzelnen Leistungsempfänger zugeschnitten sind.
Wir arbeiten unter der Prämisse, vorhandene Ressourcen und Potentiale bei den uns anvertrauten KlientInnen aufzuspüren und diese, im Sinne eines Impulses anzustoßen bzw. zu aktivieren. Der Grad der Intensität ist jeweils abhängig von der individuellen Bedarfslage des einzelnen Menschen. Unser Ziel ist es in diesem Zusammenhang, eine erste und intensive Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und, soweit dies möglich und vertretbar ist, Betreuung / professionelle Unterstützung überflüssig zu machen.
Dabei unterscheiden sich unsere Leistungen in vier zentrale Kategorien:
- Impulse zur selbständigen Lebensführung und der angemessenen Gestaltung des Lebens- und Familienalltags.
- Impulse zur Teilhabe am Arbeitsleben / einer sinnvollen und sinnstiftenden Beschäftigung / der Schule und Ausbildung.
- Impulse zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und der Fähigkeit sich in Gemeinschaften zu orientieren.
- Impulse zur Bewältigung von und zum Umgang mit schwerwiegenden Krisen, Erlebnissen, Traumata etc.
Wolfsburg, 2019